Im vorherigen Artikel hast du bereits alle Tipps und Regeln zum Sammeln von Kräutern erfahren. Wie es danach weitergeht, also wie du die Kräuter am Besten trocknest, möchte ich dir heute näher bringen.
So kannst du deine gesammelten Kräuter trocknen
Kräuter werden haltbar gemacht, indem sie getrocknet werden. Sie verlieren auf diese Weise ihr Wasser, sodass sie nicht mehr schimmeln können. In gut verschlossenen, dunklen Behältern aufbewahrt, können sich die meisten Kräuter ungefähr zwei Jahre halten. Detailliert darüber geschrieben habe ich in einem Extra-Artikel, den du in der Kategorie Sammeln & Trocknen findest.
Weitere Möglichkeiten der Haltbarmachung wären beispielsweise das Einlegen in Essig, Öl oder Salz. Darauf werde ich in späteren Artikeln ausführlicher eingehen.
Die Grundformel beim Trocknen von Kräutern lautet: Zügig, aber schonend vorgehen. Zuerst sollten dafür die verschmutzten und welken Teile, sowie etwaig vorhandene Insekten auf der Pflanze entfernet werden. Im besten Fall hast du die Kräuter bereits so sauber und intakt wie möglich gesammelt. Denn waschen solltest du sie nicht. Das ist wichtig, damit die Kräuter weder zu viele Wirkstoffe einbüßen, noch anfangen zu vergammeln oder gar zu schimmeln.
Kräuter trocknen als Bündel oder Strauß
Gut zu wissen: Kräuter trocknen durch Luft mit weniger Verlust, anstatt durch Sonne. Rinden und Wurzeln können jedoch auch an der Sonne trocknen.
Die verbreitetste und traditionsreichste Weise Kräuter zu trocknen ist vermutlich die als Bündel oder Strauß bzw. Büschel/Buschen. Dafür werden die Kräuter locker in etwa zehn bis zwanzig Zentimeter Länge zusammengebunden und kopfüber aufgehängt. Zu beachten ist, dass der Ort luftig und schattig sein sollte. Ein Raum mit viel Sonne oder hoher Luftfeuchtigkeit ist ungeeignet. Auf diese Art benötigen die Kräuter, je nach Klima und Dicke der Pflanzenteile, ungefähr vier bis zwölf Tage bis sie vollständig durchgetrocknet sind. Zu lange sollten sie nicht hängen bleiben, da sich sonst zu viel Staub auf ihnen absetzt.
Optimal ist es, wenn du nur Kräuter als Bündel trocknest, die du hinterher auch vollständig, also als gesamtes Kraut, verwenden wirst. Ein Teil der Wirkstoffe zieht sich in die Stängel zurück. Es wäre daher schade, wenn du am Ende nur die Blätter und/oder Blüten nutzt.
Einzelne Blätter oder Blüten trocknen
Tipp: Du erkennst, ob dein Kraut trocken ist, wenn es knistert und raschelt wenn du es berührst und es zwischen den Fingern zerbröselt. Zu Staub fallen sollte es dabei jedoch nicht.
Dafür sollten die Blätter und Blüten erstmal von gröberen Stängeln befreit werden. Das ist deshalb nötig, damit sich die Wirkstoffe nicht in die harten Stängel zurückziehen und du am Ende weniger Wirkstoff in den eigentlich verwendeten Teilen hast. Die Blätter und Blüten sollten so intakt wie möglich bleiben, auch hier ist der Wirkstoffverlust der Grund.
Du kannst sie beispielsweise locker auf einem Leinentuch trocknen. Ein Holzrahmengestell mit Gitter, welches sich vielleicht sogar noch stapeln lässt, ist die Premium-Variante. Aber gerade wenn du nur haushaltsübliche Mengen trocknen möchtest, ist das nicht nötig. Du kannst dabei allerdings kreativ werden. Ein Wäscheständer auf dem ein Leinentuch gespannt ist, kann gleich eine größere Menge auf einmal trocknen. Ein Tablett mit saugfähigem Papier ist perfekt für kleine Mengen. (Einigermaßen) Haustiersicher aufhängen könntest du die Blätter und Blüten mit Hilfe einer Hängeaufbewahrung aus Netz. Vielleicht erinnerst du dich noch an diese runden bunten Hängeteile, die es mal bei IKEA für Kinderzimmer gab (FÅNGST).
Achte dabei darauf, dass die Pflanzenteile genügend Luft zum Trocknen abbekommen, indem du nicht zu viele aufeinander liegen lässt. Während der Trocknungszeit kannst du sie dafür mehrmals wenden. In vier bis acht Tagen sollten alle Teile vollständig trocken sein.
Kräuter die einen hohen Schleimstoffgehalt haben, wie zum Beispiel der Spitzwegerich oder die Malve, benötigen meist länger (rechne ungefähr zwei bis fünf Tage hinzu) und neigen auch stärker zum schimmeln. Sie solltest du deshalb am Besten einzeln mit Abstand zueinander trocknen und einen wirklich gut belüfteten Platz aussuchen.
Trouble Shooting: Die Kräuter sind nicht mehr grün!
Ist das Kraut nach oder während dem Trocknen gelb geworden und hat seine grüne Farbe verloren, ist es nicht mehr nutzbar. Der Grund dafür ist meist zu viel Sonnenlicht. Ist es gelb aber noch nicht trocken, ist es welk und kann ebenfalls nicht mehr genutzt werden. Gründe dafür sind vielfältig. Das Trocknen könnte beispielsweise zu lange gedauert haben, da die Luftfeuchte im Raum nicht stimmte. Oder es war bereits etwas welk, als es gesammelt wurde.
Wurzeln trocknen
Tipp: Wurzeln benötigen ungefähr zwei Wochen bis sie trocken sind. Du erkennst es ganz gut daran, dass sie beim Durchbrechen knacken. Wabbelige Wurzeln brauchen noch eine Weile.
Wurzeln solltest du, im Gegensatz zum Kraut, vorher gut reinigen, indem du sie erstmal von der groben Erde befreist und sie dann vorsichtig aber gründlich unter Wasser sauber bürstest. Sind die Wurzelteile sehr groß, kannst du sie in ein bis vier Zentimeter große Teile kürzen und sie längs aufschneiden. Wie bei den einzelnen Blättern und Blüten beschrieben, werden die Wurzeln auf einem Tuch oder Gitter zum Trocknen ausgebreitet. Etwas Sonne verschnellert den Prozess. Denn manche Wurzeln enthalten viele Schleimstoffe, wie Löwenzahn beispielsweise, sodass eine zügige Trocknung nötig ist, um Schimmel zu verhindern.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Wurzeln mit Hilfe einer Nadel und etwas Garn aufzufädeln. Das ist nicht nur auf ungewöhnliche Weise dekorativ, sondern auch perfekt um für Tiere giftige Wurzeln da aufzuhängen wo kein Tier dran kommt.
Oben links: Getrocknete Wacholderbeeren. Oben rechts: Getrocknete Fenchelsamen. Unten links: Getrocknete Stücke der Eichenrinde. Unten rechts: Getrocknete Wurzelstücke der Blutwurz.
Samen trocknen
Am Besten erntest du dafür die Samen mitsamt der Stängel. So kannst du sie zu einem lockeren Strauß binden und zum Trocknen aufhängen. Mit Hilfe eines Tabletts, das du darunter stellst, werden nach und nach die Samen aufgefangen. Richtig einfach geht das beispielsweise mit Brennnesselsamen, die es sich auf jeden Fall lohnt zu sammeln.
Im Ofen Wurzeln, Kräuter und Beeren trocknen
Gut zu wissen: Ein Dörrgerät hat viele Vorteile gegenüber dem Backofen. Einerseits verbraucht es in der Regel weniger Strom. Zudem muss die Klappe des Backofens immer ein Stück geöffnet bleiben, damit der Wasserdampf entweichen kann. Und viele Backöfen fangen erst bei viel höheren Temperaturen an.
Der Ofen oder auch ein Dörrgerät sind prima geeignet um alle Pflanzenteile schnell und schonend zu trocknen. Einen absoluten Vorteil haben sie aber bei Wurzeln und Beeren. Wurzeln kannst du zwischen 40°C bis 50°C trocknen. Beeren solltest du bei gleicher Temperatur ungefähr zwei bis vier Stunden antrocknen und sie danach auf dem Blech an einen warmen, aber luftigen Ort stellen. Wenn du sie regelmäßig wendest, sind sie in kurzer Zeit trocken.
Bei Kräutern sollte die Temperatur nicht 40°C übersteigen, da ansonsten alle wichtigen Wirkstoffe abnehmen oder gänzlich verloren gehen. Kräuter mit einem hohen Anteil ätherischer Öle, wie zum Beispiel viele Lippenblütler, sollten sogar nur höchstens 35°C ausgesetzt werden.
Wie lange die einzelnen Teile im Ofen oder im Dörrautomat benötigen, hängt einerseits vom Gerät und andererseits von den verwenden Teilen ab. Prüfe bei deinem ersten Durchgang also unbedingt wann sich die Pflanzen wirklich trocken anfühlen. In der Regel lässt sich sagen, dass schon einige Stunden nötig sind.
Diese Kräuter solltest du lieber frisch verwenden anstatt sie zu trocknen
Es kommt stets darauf an, um welche Pflanze, Pflanzenteile und Anwendung es geht. Ich gebe dir ein ausführlicheres Beispiel und liste nachfolgend zusammengefasst weitere Beispiele auf:
Hast du beispielsweise Johanniskraut gesammelt (nicht mehr als die ersten 20 cm zur Blütezeit mit vereinzelten Früchten; allgemeine Sammelregeln kannst du hier nachlesen) und möchtest daraus einen Tee (Aufguss) machen, kannst du das Johanniskraut vorher trocknen. Möchtest du es allerdings für einen Öl-Auszug oder für eine Tinktur verwenden, solltest du bestenfalls nur die frisch gepflückten Blüten verwenden. Dadurch bleibt der Großteil der wichtigsten Inhaltsstoffe erhalten.
Das Kraut ohne Blüten enthält vor allem Flavonoide und einige Gerbstoffe. Die Blüten hingegen enthalten die Wirkstoffe, die das Johanniskraut so interessant für die moderne Phytotherapie machen. Dieser Wirkstoffcocktail ist bis heute nicht zu 100% entschlüsselt, da nur selten ein einziger Wirkstoff für einen Wirkeffekt verantwortlich und es stets ein Zusammenspiel aus mehreren ist. Hypericin (schenkt dem Rotöl seine Farbe) und Hyperforin (ist sehr lichtempfindlich; stark entzündungshemmend) sind die Hauptwirkstoffe des Johanniskrauts. Zusammen mit Flavonoiden, wie dem Quercetin, Gerbstoffen, ätherischen Ölen und einigen anderen wirken Johanniskrautblüten innerlich angewendet bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen, nervöser Unruhe, dyspeptischen Beschwerden (Rotöl), psychovegetativen Störungen und Angstzuständen. Äußerlich angewendet hilft das Rotöl bei der Behandlung und Nachbehandlung von scharfen und stumpfen Verletzungen, Verbrennungen 1. Grades und Myalgien. Das sind die rationalen Anwendungsgebiete nach Kommission E. Traditionell wird Johanniskraut noch umfangreicher angewandt.
Übersicht der Kräuter, die bevorzugt frisch verwendet werden
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum): Öl-Mazerat nur mit frischen Blüten, Kraut kann getrocknet werden
Spitzwegerich (Plantago lanceolata): hat nur im frischen Zustand seine antibakterielle Wirkung; Wirkstoff Aucubin
Basilikum (Ocimum basilicum): die meisten Basilikumarten verlieren die ätherische Ölverbindungen, so genannte Monoterpene, die für den aromatischen Geschmack verantwortlich sind, mit der Trocknung; besser frisch oder einfrieren
Melisse (Melissa officinalis): kann sehr schonend getrocknet werden, verliert aber einiges an den sehr flüchtigen ätherischen Ölen; besser frisch oder Tinktur
Bachbunge (Veronica beccabunga): enthält ebenfalls Aucubin, wird ausschließlich frisch oder als Tinktur verwendet
Die Weiterverarbeitung von frischen und getrockneten Kräutern ist Thema in drei großen Kategorien dieses Blogs. Du findest zum Beispiel unterschiedliche Rezepte und Anleitungen in den Kategorien Räucherwerk, Kräuter-Rezepte und Rezepte und Rituale im Jahreskreis.
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Im vorherigen Artikel hast du bereits alle Tipps und Regeln zum Sammeln von Kräutern erfahren. Wie es danach weitergeht, also wie du die Kräuter am Besten trocknest, möchte ich dir heute näher bringen.
So kannst du deine gesammelten Kräuter trocknen
Kräuter werden haltbar gemacht, indem sie getrocknet werden. Sie verlieren auf diese Weise ihr Wasser, sodass sie nicht mehr schimmeln können. In gut verschlossenen, dunklen Behältern aufbewahrt, können sich die meisten Kräuter ungefähr zwei Jahre halten. Detailliert darüber geschrieben habe ich in einem Extra-Artikel, den du in der Kategorie Sammeln & Trocknen findest.
Weitere Möglichkeiten der Haltbarmachung wären beispielsweise das Einlegen in Essig, Öl oder Salz. Darauf werde ich in späteren Artikeln ausführlicher eingehen.
Die Grundformel beim Trocknen von Kräutern lautet: Zügig, aber schonend vorgehen. Zuerst sollten dafür die verschmutzten und welken Teile, sowie etwaig vorhandene Insekten auf der Pflanze entfernet werden. Im besten Fall hast du die Kräuter bereits so sauber und intakt wie möglich gesammelt. Denn waschen solltest du sie nicht. Das ist wichtig, damit die Kräuter weder zu viele Wirkstoffe einbüßen, noch anfangen zu vergammeln oder gar zu schimmeln.
Kräuter trocknen als Bündel oder Strauß
Die verbreitetste und traditionsreichste Weise Kräuter zu trocknen ist vermutlich die als Bündel oder Strauß bzw. Büschel/Buschen. Dafür werden die Kräuter locker in etwa zehn bis zwanzig Zentimeter Länge zusammengebunden und kopfüber aufgehängt. Zu beachten ist, dass der Ort luftig und schattig sein sollte. Ein Raum mit viel Sonne oder hoher Luftfeuchtigkeit ist ungeeignet. Auf diese Art benötigen die Kräuter, je nach Klima und Dicke der Pflanzenteile, ungefähr vier bis zwölf Tage bis sie vollständig durchgetrocknet sind. Zu lange sollten sie nicht hängen bleiben, da sich sonst zu viel Staub auf ihnen absetzt.
Optimal ist es, wenn du nur Kräuter als Bündel trocknest, die du hinterher auch vollständig, also als gesamtes Kraut, verwenden wirst. Ein Teil der Wirkstoffe zieht sich in die Stängel zurück. Es wäre daher schade, wenn du am Ende nur die Blätter und/oder Blüten nutzt.
Einzelne Blätter oder Blüten trocknen
Dafür sollten die Blätter und Blüten erstmal von gröberen Stängeln befreit werden. Das ist deshalb nötig, damit sich die Wirkstoffe nicht in die harten Stängel zurückziehen und du am Ende weniger Wirkstoff in den eigentlich verwendeten Teilen hast. Die Blätter und Blüten sollten so intakt wie möglich bleiben, auch hier ist der Wirkstoffverlust der Grund.
Du kannst sie beispielsweise locker auf einem Leinentuch trocknen. Ein Holzrahmengestell mit Gitter, welches sich vielleicht sogar noch stapeln lässt, ist die Premium-Variante. Aber gerade wenn du nur haushaltsübliche Mengen trocknen möchtest, ist das nicht nötig. Du kannst dabei allerdings kreativ werden. Ein Wäscheständer auf dem ein Leinentuch gespannt ist, kann gleich eine größere Menge auf einmal trocknen. Ein Tablett mit saugfähigem Papier ist perfekt für kleine Mengen. (Einigermaßen) Haustiersicher aufhängen könntest du die Blätter und Blüten mit Hilfe einer Hängeaufbewahrung aus Netz. Vielleicht erinnerst du dich noch an diese runden bunten Hängeteile, die es mal bei IKEA für Kinderzimmer gab (FÅNGST).
Achte dabei darauf, dass die Pflanzenteile genügend Luft zum Trocknen abbekommen, indem du nicht zu viele aufeinander liegen lässt. Während der Trocknungszeit kannst du sie dafür mehrmals wenden. In vier bis acht Tagen sollten alle Teile vollständig trocken sein.
Kräuter die einen hohen Schleimstoffgehalt haben, wie zum Beispiel der Spitzwegerich oder die Malve, benötigen meist länger (rechne ungefähr zwei bis fünf Tage hinzu) und neigen auch stärker zum schimmeln. Sie solltest du deshalb am Besten einzeln mit Abstand zueinander trocknen und einen wirklich gut belüfteten Platz aussuchen.
Trouble Shooting: Die Kräuter sind nicht mehr grün!
Ist das Kraut nach oder während dem Trocknen gelb geworden und hat seine grüne Farbe verloren, ist es nicht mehr nutzbar. Der Grund dafür ist meist zu viel Sonnenlicht. Ist es gelb aber noch nicht trocken, ist es welk und kann ebenfalls nicht mehr genutzt werden. Gründe dafür sind vielfältig. Das Trocknen könnte beispielsweise zu lange gedauert haben, da die Luftfeuchte im Raum nicht stimmte. Oder es war bereits etwas welk, als es gesammelt wurde.
Wurzeln trocknen
Wurzeln solltest du, im Gegensatz zum Kraut, vorher gut reinigen, indem du sie erstmal von der groben Erde befreist und sie dann vorsichtig aber gründlich unter Wasser sauber bürstest. Sind die Wurzelteile sehr groß, kannst du sie in ein bis vier Zentimeter große Teile kürzen und sie längs aufschneiden. Wie bei den einzelnen Blättern und Blüten beschrieben, werden die Wurzeln auf einem Tuch oder Gitter zum Trocknen ausgebreitet. Etwas Sonne verschnellert den Prozess. Denn manche Wurzeln enthalten viele Schleimstoffe, wie Löwenzahn beispielsweise, sodass eine zügige Trocknung nötig ist, um Schimmel zu verhindern.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Wurzeln mit Hilfe einer Nadel und etwas Garn aufzufädeln. Das ist nicht nur auf ungewöhnliche Weise dekorativ, sondern auch perfekt um für Tiere giftige Wurzeln da aufzuhängen wo kein Tier dran kommt.
Samen trocknen
Am Besten erntest du dafür die Samen mitsamt der Stängel. So kannst du sie zu einem lockeren Strauß binden und zum Trocknen aufhängen. Mit Hilfe eines Tabletts, das du darunter stellst, werden nach und nach die Samen aufgefangen. Richtig einfach geht das beispielsweise mit Brennnesselsamen, die es sich auf jeden Fall lohnt zu sammeln.
Im Ofen Wurzeln, Kräuter und Beeren trocknen
Der Ofen oder auch ein Dörrgerät sind prima geeignet um alle Pflanzenteile schnell und schonend zu trocknen. Einen absoluten Vorteil haben sie aber bei Wurzeln und Beeren. Wurzeln kannst du zwischen 40°C bis 50°C trocknen. Beeren solltest du bei gleicher Temperatur ungefähr zwei bis vier Stunden antrocknen und sie danach auf dem Blech an einen warmen, aber luftigen Ort stellen. Wenn du sie regelmäßig wendest, sind sie in kurzer Zeit trocken.
Bei Kräutern sollte die Temperatur nicht 40°C übersteigen, da ansonsten alle wichtigen Wirkstoffe abnehmen oder gänzlich verloren gehen. Kräuter mit einem hohen Anteil ätherischer Öle, wie zum Beispiel viele Lippenblütler, sollten sogar nur höchstens 35°C ausgesetzt werden.
Wie lange die einzelnen Teile im Ofen oder im Dörrautomat benötigen, hängt einerseits vom Gerät und andererseits von den verwenden Teilen ab. Prüfe bei deinem ersten Durchgang also unbedingt wann sich die Pflanzen wirklich trocken anfühlen. In der Regel lässt sich sagen, dass schon einige Stunden nötig sind.
Rechts: Getrockneter Lavendel
Diese Kräuter solltest du lieber frisch verwenden anstatt sie zu trocknen
Es kommt stets darauf an, um welche Pflanze, Pflanzenteile und Anwendung es geht. Ich gebe dir ein ausführlicheres Beispiel und liste nachfolgend zusammengefasst weitere Beispiele auf:
Hast du beispielsweise Johanniskraut gesammelt (nicht mehr als die ersten 20 cm zur Blütezeit mit vereinzelten Früchten; allgemeine Sammelregeln kannst du hier nachlesen) und möchtest daraus einen Tee (Aufguss) machen, kannst du das Johanniskraut vorher trocknen. Möchtest du es allerdings für einen Öl-Auszug oder für eine Tinktur verwenden, solltest du bestenfalls nur die frisch gepflückten Blüten verwenden. Dadurch bleibt der Großteil der wichtigsten Inhaltsstoffe erhalten.
Das Kraut ohne Blüten enthält vor allem Flavonoide und einige Gerbstoffe. Die Blüten hingegen enthalten die Wirkstoffe, die das Johanniskraut so interessant für die moderne Phytotherapie machen. Dieser Wirkstoffcocktail ist bis heute nicht zu 100% entschlüsselt, da nur selten ein einziger Wirkstoff für einen Wirkeffekt verantwortlich und es stets ein Zusammenspiel aus mehreren ist. Hypericin (schenkt dem Rotöl seine Farbe) und Hyperforin (ist sehr lichtempfindlich; stark entzündungshemmend) sind die Hauptwirkstoffe des Johanniskrauts. Zusammen mit Flavonoiden, wie dem Quercetin, Gerbstoffen, ätherischen Ölen und einigen anderen wirken Johanniskrautblüten innerlich angewendet bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen, nervöser Unruhe, dyspeptischen Beschwerden (Rotöl), psychovegetativen Störungen und Angstzuständen. Äußerlich angewendet hilft das Rotöl bei der Behandlung und Nachbehandlung von scharfen und stumpfen Verletzungen, Verbrennungen 1. Grades und Myalgien. Das sind die rationalen Anwendungsgebiete nach Kommission E. Traditionell wird Johanniskraut noch umfangreicher angewandt.
Übersicht der Kräuter, die bevorzugt frisch verwendet werden
Die Weiterverarbeitung von frischen und getrockneten Kräutern ist Thema in drei großen Kategorien dieses Blogs. Du findest zum Beispiel unterschiedliche Rezepte und Anleitungen in den Kategorien Räucherwerk, Kräuter-Rezepte und Rezepte und Rituale im Jahreskreis.
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